Das alte Niederrheinstadion in Oberhausen erinnert ein wenig an die alten Zeiten des MSV Duisburg im Wedaustadion. Die Fans in der Emscherkurve werden noch nass, da keine Überdachung vorhanden. Nostalgie bietet auch der bekannte Stadionvorplatz. Hier hält der Gästebus noch mitten bei den Fans. In den modernen Arenen dagegen sehen Zuschauer den Bus eigentlich gar nicht. Die Bratwurst wird noch auf dem Holzkohlegrill gegrillt, statt auf Gas. RWO ist ein Traditionsclub mitten im Ruhrgebiet.
Ein Aushängeschild ist auch der langjährige Präsident des Clubs Hajo Sommers, er verkörpert das Ruhrgebiet quasi. Früher kämpften beide Teams in der Liga zusammen um Punkte oder trafen sich im DFB-Pokal. Egal, ob RWO oder MSV beide Clubs kämpfen um die Existenz. Den Zebras geht es deutlich besser, da hier ein Aufstieg in Liga 2 bevorsteht. RWO ist seit Jahren in der Regionalliga gefangen und wird von der Stadt im Stich gelassen. Das Nachwuchsleistungszentrum der Oberhausener glänzt trotz Regionalliga. Am Wochenende gelang sogar der U19 ein Sieg gegen eine sehr gut besetzte U19 von Borussia Dortmund. Der Klassenerhalt ist somit sicher in der Bundesliga. RW0 musste in der Vergangenheit viele Rückschläge einstecken.
Die Duisburger haben sich nach dem Lizenzentzug stabilisiert. Typen, wie Hopp, Reichert, Adler oder Wolters gibt es bei den Clubs kaum noch. RWO hat Raphael Steinmetz. Der Junge aus dem Pott verkörpert Maloche, Leidenschaft und Einsatz auf dem Platz. Typisch fürs Ruhrgebiet absolvierte Steinmetz eine Lehre im Handwerk, parallel zur RWO-Karriere. Seit knapp über einem Jahr kann sich der sympathische Offensivspieler auf seine Fußballkarriere konzentrieren. Beim MSV gibt es Identifikation durch Kevin Wolze oder Marcel Lenz. Zebras und Kleeblätter treffen am Dienstagabend unter Flutlicht aufeinander. Es ist irgendwo auch ein Match mit Blick in die Vergangenheit. Zwei Teams mit großer Tradition kämpfen um den Einzug ins Pokalfinale. Der MSV Duisburg wird sich so oder so für den DFB Pokal qualifizieren, während die Oberhausener akribisch kämpfen müssen. Für das Team am Gasometer wäre ein Einzug in den DFB Pokal der sogenannte „Sechser“ im Lotto. Die Mehreinnahmen könnten dazu dienen, um weitere Optimierungen am Kader und Infrastruktur vorzunehmen.
Anstoß ist um 19:30 Uhr im Stadion Niederrhein.